Lackschichtdicke messen, aber wieso?

Eine der wichtigsten Prüfmethoden um eine verdeckte Unfallbeschädigung oder Nachlackierung aufzudecken.

 

Es gibt die verschiedensten Verfahren die Gutachter nutzen um Autos auf Unfallschäden zu prüfen.

Aufgrund der unterschiedlichsten Eigenschaften von Materialien am PKW erfordert eine Messung auch unterschiedlichste Prüfgeräte.

 

Am gebräuchlisten ist die Messung von Stahlblech und Aluminium Bauteilen mit konventionellen Lackschichtdickenmessgeräten.

Natürlich sind auch andere Materialien messbar allerdings erfordert eine gute und mögliche Messgenauigkeit bei Kunststoffen wie Gfk, bei Carbon, bei Magnesium oder bei folierten Fahrzeugen eine detailierter ausgelegte Gerätschaft. Ultraschall und die aktive Fahrzeugthermografie wären das Maß der Dinge um das Lackkleid zu durchleuchten.

Unsere Gutachter in Erftstadt und Köln haben einen eigenen Zugriff auf diese hochpreisigen Prüfmittel, das ist allerdings kein Standard (alleine die aktive Thermografie gibt es aktuell 8 mal weltweit).

 

Deshalb beschränkt sich der Beitrag auf die beschriebene und einfachste Art der Lackschichtdickenmessung. Wenn Sie Interesse haben Ihren Oldtimer, Sportwagen oder "Streitobjekt" ausführlich prüfen und scannen zu lassen dann sind unsere Gutachter gerne für alle Fragen zum Thema da.

 

Eine Lackschichtdickenmessung am Auto wird durchgeführt, um die Dicke der Lackierung auf der Karosserie des Fahrzeugs zu messen. Diese Messung kann Aufschluss darüber geben, ob die Lackierung original ist oder ob es Reparaturen oder Überlackierungen gab.

 

Die Lackschichtdickenmessung wird mit einem speziellen Gerät, dem sogenannten Lackdickenmessgerät, durchgeführt. Dieses Gerät besteht aus einer Sonde, die auf die Oberfläche der Karosserie aufgelegt wird, und einem Display, das die gemessenen Werte anzeigt.

 

Das Gerät misst die Dicke der Lackierung durch magnetische Induktion oder Wirbelstrommessung. Bei der magnetischen Induktion wird die Sonde auf die Oberfläche des Lacks gelegt und ein Magnetfeld erzeugt. Die Dicke des Lacks beeinflusst das Magnetfeld, das vom Gerät erfasst wird, und das Display zeigt die gemessene Dicke an. Bei der Wirbelstrommessung wird eine hochfrequente elektrische Wechselspannung auf die Oberfläche des Lacks gelegt. Die Dicke des Lacks beeinflusst die elektrischen Wirbelströme, die durch den Lack fließen, und das Gerät misst die Dicke des Lacks aufgrund dieser Wirbelströme.

 

Eine Lackschichtdickenmessung kann helfen, den Zustand des Lacks zu beurteilen und festzustellen, ob das Fahrzeug Unfälle oder Reparaturen hatte, bei denen der Lack beschädigt oder neu aufgetragen wurde. Es kann auch dazu beitragen, Schäden an der Karosserie des Fahrzeugs durch Korrosion oder Rost zu erkennen, die unter dem Lack entstehen können.

 

Lackierungen sind werkseitig mittlerweile immer dünner. Der Erstauftrag ab Werk wird durch modernste Robotertechnik ausgeführt so das hier auch ein Minimum an Lackauftrag gewährleistet wird (bereits aus betriebswirtschaftlicher Sicht) . 

 

Je nach Hersteller, Lackton und Bauteil finden sich Lackschichtdicken von 80-160 ym wieder.

Eine Nachlackierung im Sinne einer Reparaturlackierung umfasst hier mehrere Faktoren. Dies wird, wie es das Handwerk auch hergibt, händisch aufgetragen und kann natürlich niemals die Roboterabläufe nachahmen. So wird bereits bei der Neuteillackierung (also ohne alte Untergründe) eine wesentlich höhere Lackdickenwerte erreicht als im Bereich der unberührten Bauteile. Noch mehr Abweichungen entstehen bei Lackaufbauten auf Reparaturstellen welche auch mit Ausgleichsmassen (Spachtel etc.) die entsprechende Oberfläche gewährleisten sollen. 

 

Nun stellen Gutachter auf diese Weise schnell Abweichungen des Auslieferungszustandes fest. Die Bewertung auf reparierte Vorschäden oder vorhenden Altschäden sind eine Basis für die Schadenbwicklung nach einem Unfall. Die merkantile Wertminderung steht ebenfalls in einer Abhängigkeit zur Fahrzeughistorie.

 

Im Bereich der Fahrzeugbewertung und der Leasingrückgabe sind Lackmessungen erforderlich um Sachmängelhaftungen zu reduzieren aber auch die Bewertung von Fahrzeugen zu unterstreichen und zu dokumentieren.